Unser Kollege Samuel Bruder nahm im vergangenen Jahr am „Agroforst Planungskurs“ der Agroforst Akademie des DeFAF (Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft) teil. Im Kurs wurde innerhalb von 5 Präsenzterminen und Onlineveranstaltungen das Wissen rund um den Planungsprozess, die Rahmenbedingungen und das Handwerkszeug für die Planungspraxis vermittelt.
Agroforst meint eine Landnutzung, bei der Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit einer landwirtschaftlichen Nutzung (z.B. Ackerkulturen oder Tierhaltung) so kombiniert werden, dass sich daraus ökonomische und ökologische Vorteilswirkungen ergeben. Historische Formen stellen zum Beispiel die noch teilweise verbreiteten Streuobstwiesen dar.
Bei der Weiterbildung wurden unter anderem Praxisbeispiele nahe Jena (Thürigen), Bad Sassendorf (Niedersachsen) und das „Werragut“ bei Eschwege (Hessen) besichtigt. Drüber hinaus gab es ein umfangreiche Fachvorträge rund um das Thema Planung, Pflanzung und Beratung.
Zum Abschluss wurde eine vom ZDF begleitete Pflanzaktion auf einer Fläche des „Hof Tolle“ nahe Kassel durchgeführt (siehe Bild), bei der unter anderem Walnuss und Kornelkirsche in den Acker gepflanzt wurden.
In Zeiten von zunehmendem Artensterben, Klimawandel und Extremwetterereignissen gewinnt Agroforst als zukunftsfähiges Landnutzungssystem – besonders in ausgeräumten Agrarlandschaften – zunehmend an Bedeutung.
Auch in der Planungspraxis hat das Thema zunehmend Relevanz: So werden Wertholz- und Wildobstwiesen neben der klassischen Streuobstwiese in Baden-Württemberg mittlerweile als pflegeleichte Alternative genannt und auch in der Ökokonto-Verordnung Baden-Württemberg aufgeführt
(weitere Informationen: Gebietseigene Gehölze in Baden-Württemberg – Exkurs Streuobst,Wertholz und Wildobstwiesen, LUBW 2024).