Wie aus Rasen artenreiche Blühflächen entstehen – ein Beispiel aus Konstanz
Aktuell blühen entlang der B 33 in Konstanz wieder an vielen Stellen Natternkopf, Karthäusernelke und Wiesensalbei – typische Vertreter artenreicher Blühflächen. Statt eintönigem Rasen prägt heute ein artenreiches, blütenbuntes Straßenbegleitgrün das Bild. Möglich wurde das durch eine gezielte Umgestaltung der Verkehrsflächen – ökologisch, pflegeleicht und mit echtem Mehrwert für die Biodiversität.
Bereits im Jahr 2012 wurden im Rahmen einer Bankettbepflanzung entlang der B 33 in Konstanz die intensiv gepflegten Rasenflächen durch die Ansaat eines standortgerechten, extensiven Saatguts umgestaltet. Heute präsentiert sich dort, wo zuvor artenarmes Einheitsgrün dominierte, ein buntes, blütenreiches und naturnah gepflegtes Straßenbegleitgrün.
Das Beispiel zeigt: Mit vorausschauender Planung und konsequenter Umsetzung lassen sich artenreiche und blütenbunte Straßennebenflächen entwickeln. Tristes Verkehrsgrün am Straßenrand lässt sich vermeiden.
Trotz der Nähe zum Straßenverkehr bieten diese Flächen ein zusätzliches Nektar- und Lebensstättenangebot für Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und weitere Bestäuber.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Der Pflegeaufwand reduziert sich erheblich. Auf den mageren Bodenstandorten sind pro Jahr in der Regel nur noch 2 Pflegegänge erforderlich.


Wie wird solch ein blütenbuntes Straßenbegleitgrün erreicht? Hier sind die wichtigsten Schritte im Überblick:
- Herstellung einer mageren Oberbodenschicht (ca. 10 cm starker Abtrag von Oberboden),
- Aufreißen des Rohplanums vor Aufbringen der Kalksplitt-/Kies-/Oberbodenmischung,
- Herstellung einer Mischung aus kalkhaltigem kleinkörnigem Gesteinsanteil (Kalksplitt, Kies) und Oberboden) und Aufbringen in ca. 10 cm Stärke auf das aufgerissene Rohplanum,
- Ansaat einer kräuterreichen Magerrasen-Mischung (Kräuteranteil 50 %, Gräseranteil 50 %): Ausbringmenge 20 g/m² = 5 g Saatgut und 15 g Füllstoff.


